Kelten (griechisch Keltoi, lateinisch Celtae) ist ein Sammelname für keltische Sprachen sprechende Völkergruppen in Europa.
Die ältesten archäologischen Funde aus der Keltenzeit deuten darauf hin, dass sich der ursprüngliche Siedlungsraum während der jüngeren Bronzezeit (um 1200 vor Christus) im Gebiet des heutigen Frankreich und Westdeutschland befand. Die Abbildung zeigt Funde aus dieser Zeit.
Nach den frühesten schriftlichen Nachrichten aus dem 6./5. Jahrhundert vor Christus waren sie in West- und Mitteleuropa ansässig. (v.a. in Süddeutschland, Nordschweiz und Ostfrankreich). Die Ethnogenese der Kelten vollzog sich sehr wahrscheinlich im Bereich der westlichen Urnenfelderkultur.
Als keltisch geprägt werden die späte Hallstatt- und die La-Tène-Kultur angesehen. Kernraum der frühen Kelten war das südwestliche Mitteleuropa, nachweisbar spätestens seit dem 7./6. Jahrhundert vor Christus. Von dort aus breiteten sie sich über Nordfrankreich auf die Britischen Inseln und über Südfrankreich bis auf die Ibererische Halbinsel aus.
Um 400 vor Christus fielen keltische Stämme in Oberitalien ein und siedelten sich nördlich und südlich des Po an. Von hier aus stießen Teile der von den Römern als Gallier bezeichneten Kelten mehrfach nach Süden vor und konnten von Rom erst im 3./2. Jahrhundert endgültig besiegt werden.
Um 300 vor Christus drangen die Kelten vermutlich vom Gebiet des heutigen Bayern und Böhmen aus bis ins heutige Siebenbürgen und nach Dalmatien vor. Etwa 280/279 zogen Kelten aus dem Drau-Save-Becken und von der Donau nach Makedonien und Griechenland. 278/277 siedelte eine Gruppe von Kelten, von den Griechen Galater genannt, nach Kämpfen mit den Seleukiden in Großphrygien (Zentralanatolien), das nach ihnen den Namen Galatien erhielt.
Großflächige, straff organisierte Staaten wurden außer dem Königreich von Tylis in Thrakien, etwa 277-193 vor Christus nicht gebildet.
Der Rückgang der keltischen Macht begann in Italien. Im Norden wurden die Kelten seit 300 vor Christus von den Germanen eingeengt und auf die Main-Linie zurückgedrängt. Die Eroberung Galliens durch Cäsar (58-51) und die römische Unterwerfung Noricums, Vindelikiens und Pannoniens bedeuteten das Ende der keltischen Eigenständigkeit auf dem Festland. Unter dem Druck römischer, später angelsächsischer Eroberungen in Britannien wanderten im 5. und 6. Jahrhundert einige trotz Romanisierung weiterhin keltisch sprechende Volksgruppen aus Wales und Cornwall in die heutige Bretagne ein. Gleichzeitig kam es vom keltischen Irland aus zu Landnahmen in Wales und Schottland.