Quartär

Quartär nennt man in der geologischen Zeitrechnung die Periode des Känozoikums, die auf das Tertiär folgt. Das Quartär begann vor etwa 1,6 Millionen Jahren und dauert bis zur Gegenwart.
Das Quartär wird in das Pleistozän, den ersten und größten Teil der Periode, auch Eiszeit genannt, und das Holozän, das vor 10000 Jahren begann, eingeteilt.
Während der Eiszeit schwankte die Jahresdurchschnittstemperatur in Mitteleuropa zwischen etwa 5°C und 10°C. Man unterscheidet heute insgesamt sechs Eiszeiten (Glaziale) und Zwischeneiszeiten (Interglaziale). Mehr als 30 Prozent der Landfläche der Erde war vergletschert, und noch heute nehmen die Gebiete mit Gletschern und dauerhaft gefrorenem Boden (Permafrost) etwa ein Viertel der festen Erdoberfläche ein.
Ein Teil des Meerwassers wurde als Eis gebunden, wodurch der Meeresspiegel um etwa 100 Meter absank. So entstand auch die Landbrücke über die Beringstraße. Nur so war die Besiedlung Amerikas durch die Menschen von Asien aus möglich.
Die Tierwelt veränderte sich seit dem Ende des Tertiär nicht mehr wesentlich, mit einer Ausnahme, den Säugetieren. Das Quartär ist auch der Abschnitt der Erdgeschichte, in dem sich die Evolution des Menschen vollzog. Im Laufe der der Eiszeit besiedelten die Menschen alle Kontinente außer der Antarktis. Wichtige Tiere waren das Mammut, der Höhlenbär und das wollhaarige Nashorn. Sie starben mit dem Ende der Eiszeit aus. Überlebt haben dagegen das Wisent, das Wildpferd, der Moschusochse und das Ren.