Die Kunst der Römer und die unter ihrer Herrschaft entstandene Reichskunst, war bestimmt durch die Verschmelzung von italischen (besonders etruskischen) und griechisch-hellenistischen Elementen.
Die Baukunst bereicherte den Mittelmeerraum um zahlreiche Bautypen wie z.B. das geschlossene Forum, Basilika, Thermen, Amphitheater, römisches Theater, Podiumstempel, Triumphbogen, Villa und um typische Formen des Baus von Straßen, Brücken und Wasserleitungen. Von der griechischen Kunst wurden die Säulenordnungen übernommen und dekorativ in Verbindung mit Bogenpfeilern (Kolosseum) verwendet. Als Baustoff diente Naturstein und v.a. Ziegel- und Gußmauerwerk, das Gewölbe von größten Spannweiten ermöglichte (Pantheon, Thermen). Eine umfassende Kenntnis der frührömischen Architektur, besonders des Wohnhauses, vermitteln Pompeji und Herculaneum. Mit dem Forum Cäsars, dem ersten der Kaiserforen, begann die gewaltige städtebauliche Entwicklung Roms in der Kaiserzeit. Nach dem Brand unter Nero wurden das Kolosseum und der Kaiserpalast von den Flaviern auf dem Palatin, von Hadrian das Pantheon und die Engelsburg erbaut. Die letzten großen Bauten waren die Maxentiusbasilika (dreischiffiger Hallenbau, von Maxentius um 310 begonnen, von Konstantin nach 313 abgeschlossen) und der Konstantinsbogen. Bedeutende Bauwerke entstanden auch in den Provinzen.
Hier überwiegen Kopien nach griechischen Vorbildern. Selbständige Arbeiten aus der spätrepublikanischen Zeit lassen den nüchternen Realismus erkennen, der die Römer besonders zum Bildnis und zum historischen Relief befähigte. Die Plastik fand ihre reife Form im klassizistischen Stil unter Augustus (Reliefs der Ara Pacis Augustae, Marmorstandbild des Augustus in Primaporta nördlich von Rom, Reliefs am Titusbogen und, eine fortlaufende Chronik bildend, an den Säulen Trajans und Mark Aurels in Rom, Reliefs auch an den Sarkophagen).
In der Bildniskunst lösten sich idealisierende und naturnahe Stile ab. In der Spätzeit trat eine zunehmende Erstarrung ein, neue Ausdrucksmöglichkeiten entwickelte dann die frühchristliche Kunst.
Während unsere Kenntnis der römischen Malerei v.a. auf dem Bestand an dekorativen Wandmalereien aus Rom und besonders den vom Vesuv verschütteten Städten beruht, geben die Katakombenmalereien (konturenbetonter Stil) und Mosaiken (u.a. Piazza Armerina, Sizilien) Aufschluß über die Malerei der Spätzeit. Hervorragende Leistungen gab es auf dem Gebiet der Kleinkunst mit Gemmen, Kameen, Münzen, Silbergeschirr, Tongeschirr (Terra sigillata) sowie Glas.