Die wichtigsten Römerstraßen waren als Heer- und Handelsstraßen des Römischen Reiches von großer Bedeutung.
Ursprünglich waren die Römerstraßen ein Netz von Verkehrswegen, das das ganze Römische Reich umspannte. Es wurde zuerst aus politischen und militärischen Gründen erbaut, um Provinzen und andere dem Reich angegliederte Gebiete schnell und leicht erreichbar zu machen. Der Ausbau des Straßennetzes zu Handelszwecken verlief parallel zum Wachstum des Reiches.
Bis gegen Ende des 4. Jahrhunderts vor Christus bestanden die meisten Römerstraßen aus nicht befestigten Wegen. Erst später begann man, sie zu befestigen, da sie als Heereswege die Voraussetzung für die militärische Ausdehnung des Reiches bildeten.
Beim Straßenbau wurde über den gestampften Boden ein festes Steinfundament aus groben Steinen mit einer abschließenden Querschicht gelegt. Darauf kamen mehrere Schichten aus kleineren Steinen in gröberer und feinerer Schüttung. Vor allem auf den wichtigsten Strecken wurde dieses Fundament mit einer Schicht aus Kopfsteinpflaster oder Pflastersteinen abgeschlossen.
Die Straßen waren mit einem gut funktionierenden Entwässerungssystem in Form seitlich angebrachter Regenrinnen ausgestattet. Auch waren auf der gesamten Strecke Meilensteine aufgestellt, die u.a. die Entfernung zur nächsten Stadt oder Provinzgrenze anzeigten.
Via Aemilia
Erbaut 187 vor Christus : Von Ariminum (heute Rimini) nach Placentia (heute Piacenza)
Via Appia
Sie war die älteste und bedeutendste der Römerstraßen, gebaut 312 vor Christus vom römischen Zensor Appius Claudius Caecus, nach dem sie auch benannt ist. Die Straße führte von Rom aus Richtung Süden nach Capua. Später wurde sie bis nach Tarent (Taranto) und Brundisium (Brindisi) verlängert. Die Via Appia war die Hauptstrecke nach Griechenland und über 560 Kilometer lang. Sie war stabil gebaut und mit Meilensteinen versehen. Die heute noch erhaltenen Teile der Pflasterung bestehen aus großen hexagonalen Blöcken aus Lavagestein, die auf einem festen Fundament ruhen und mit Zement verstärkt sind. Wahrscheinlich waren sie aber nicht die ursprüngliche Unterlage. Trotz groß Steigungen und Sümpfe verläuft die Strecke von Rom nach Terracina fast geradlinig.
Via Aurelia
Erbaut um 241 vor Christus : Von Rom nach Cosa, später bis Pisa
Via Cassia
Von Rom nach Florentia (heute Florenz)
Via Claudia Augusta
Erbaut 47 nach Christus : Von Altinum über den Reschenpaß zur Donau
Via Decia
Die Via Decia führte von Tirol aus über den Gaichtpaß ins Tannheimer Tal, von dort aus zum Oberjoch. Sie umging Hindelang im Norden, streifte Vorderhindelang und führte vermutlich talabwärts über Berghofen, zwischen Sonthofen und Burgberg hindurch nach Ortwang. Von dort aus überquerte sie die Iller Richtung Blaichach, verlief an Immenstadt vorbei und wendete sich nach Westen in Richtung Thalhofen.
Die Straße zeigt einen sehr ähnlichen Verlauf wie die spätere Salzstraße.
Via Egnatia
Erbaut Mitte 2. Jahrhundert vor Christus : Von Dyrrhachium (heute Durrës) und Apollonia nach Thessalonike (heute Saloniki) und vermutlich Byzantion (heute Istanbul)
Via Flaminia
Erbaut 220 vor Christus, wiederhergestellt unter Augustus : Von Ariminum (heute Rimini) nach Rom.