Am Donnerstag (04.08.) fuhren wir die rotbraune Vézère entlang am Château de Losse vorbei Richtung Südwesten zum Roque St-Christophe. Nach der Besichtigung der alten Siedlungsanlagen war Les Eyzies mit seinen grandiosen Felsen das nächste Ziel. Übernachtet haben wir bei Le Queylou, einem Campingplatz auf dem Bauernhof (bei 1180 km).
Das Château de Losse ist eine mittelalterliche Festung mit Blick auf die Vézère etwa 5 Kilometer von Montignac-Lascaux entfernt. Im Jahre 1575 wurde ein Renaissance-Rathaus in der Festung erbaut. Es ist von Mauern und einem tiefen Graben umgeben. Im Inneren erhält man einen guten Eindruck vom großartigen Lebensstil der Marquis Jean de Losse II im 16. Jahrhundert. Die Gärten innerhalb der Mauern und Terrassen am Fluss bieten einen schönen Blick auf eine unberührte Landschaft.
La Roque Saint-Christophe (Eintritt 7,50 €) ist ein imposanter Kalksteinfelsen im Tal der Vézère zwischen Montignac und Les Eyzies und Montignac in der Dordogne. Er ist bekannt für seine Höhlenwohnungen. In der Nähe liegen die Grabungsstätten von Le Moustier. Man hat dort die Knochenreste eines Neandertalers gefunden.
Die etwa 900 m lange und 80 m hohe Felswand von La Roque Saint-Christophe weist etwa hundert Abris (Wohnstätten) auf, die sich über fünf lange, vom Fluss seit 60 Millionen Jahren ausgewaschene Hochterrassen verteilen. So sind natürlichen Höhlen entstanden, die schon im Jungpaläolithikum von Menschen bewohnt wurden.
Im Mittelalter diente die in den Fels gebaute, befestigte Siedlung bis zu 1500 Bewohnern als Schutz vor den Angriffen der Normannen und den bewaffneten Auseinandersetzungen in der Zeit des Hundertjährigen Krieges. Während der Religionskriege wurde die Anlage dann zerstört.
Die Besichtigung von La Roque Saint-Christophe vermittelt einen Eindruck von den Aktivitäten seiner ehemaligen Bewohner. Man sieht noch zahlreiche Hinterlassenschaften im Fels, wie z.B. Kanäle, Pfostenlöcher, Wasserbehälter, Feuerstellen, Treppen und Gänge. Zur Demonstration wurden ein an den Felshang gebautes Haus und verschiedene Baumaschinen des Mittelalters mit den alten Techniken rekonstruiert.
Les Eyzies ist bekannt für seine zahlreichen prähistorischen Fundstätten. Beispiele sind Abri de Cro-Magnon (Fundstätte des Cro-Magnon-Menschen), Gisement de la Micoque (Beispiele der Steinbearbeitung aus der Altsteinzeit), Laugerie-Basse und Laugerie-Haute (Höhlen mit prähistorischen Wohnplätzen) und Les Combarelles und Font-de-Gaume (bedeutende Bilderhöhle des Jungpaläolithikums). Außerdem gibt es ein Nationalmuseum für Vorgeschichte, in dem man eine Sammlung der zahlreichen archäologischen Entdeckungen der ganzen Region findet und mehrere sehenswerte Tropfsteinhöhlen (Grand Roc, Grotte de Rouffignac).
|